Legales Cannabis – Unterschiede zwischen Deutschland und Frankreich

Ein spontaner Ausflug nach Strassburg oder in eine andere Region Frankreichs wird zukünftig noch etwas genauer geplant werden müssen. Während in Deutschland seit dem 1. April 2024 das Mitführen und Konsumieren von Cannabis unter bestimmten Voraussetzungen legal geworden ist, hält Frankreich weiterhin eine etwas striktere Haltung bei. Hier drohen teure Bußgelder und Strafen, falls die Rauchware unbedacht mit über die Grenze genommen wird.

Cannabis
Bild von Julia Teichmann auf Pixabay

Regelungen in Deutschland kennen und verstehen

Nach langem politischem Ringen wurden klare Regeln für Erwerb und Konsum von Cannabis in Deutschland umgesetzt. Eine umfassende Legalisierung ist seitdem nicht gegeben, eine kontrollierte Abgabe über entsprechende Vereinigungen mit einer maximalen Menge von 50 Gramm pro Monat im Eigenbedarf sorgen für klare rechtliche Vorgaben.

Das Dealen mit Haschisch bleibt weiterhin illegal, im Zuge der Teillegalisierung wurde zudem auf einen strengeren Jugendschutz geachtet. All dies schafft einen rechtlichen Rahmen in Deutschland, an den so in Strassburg und ganz Frankreich nicht zu denken ist. Hier herrscht ein deutlich strengerer Umgang mit Cannabis vor, über die nächsten Jahre hinweg ist eine potenzielle Legalisierung nicht abzusehen.

Unterschiede auch bei medizinischer Vergabe

Was für Haschisch als Rauchware im privaten Bereich gilt, führt sich im medizinischen Umfeld fort. Hier vertraut Frankreich weiterhin auf klassische Methoden zur Behandlung von neuropathischen Beschwerden, beispielsweise über Arzneimittel. Zwar sind erste Pilotprojekte gestartet worden, Deutschland ist in dieser Hinsicht seit vielen Jahren jedoch weiter und die Verschreibung entsprechender Präparate durch alle Haus- oder Fachärzte möglich.

Der Erwerb für medizinisch verschriebenes Cannabis ist dabei vergleichsweise einfach. Patientinnen und Patienten in Deutschland können vor Ort oder noch bequemer in einer Online-Apotheke ihr Cannabis Rezept einlösen. Hierbei handelt es sich um eine kontrollierte und in der Qualität streng geprüfte Abgabe, damit das verschriebene Cannabis den medizinischen Ansprüchen der Behandlung gerecht wird.

Während junge Patientinnen und Patienten ohnehin bevorzugt über das Internet einkaufen, sinkt bei älteren Betroffenen die Hemmschwelle, Cannabis in der Online-Apotheke zu bestellen. Was manchen beim Apotheker vor Ort unangenehm ist, gelangt so einfach und bequem nach Hause. Je nach Erkrankung, beispielsweise in schweren Fällen der Multiplen Sklerose, ist jeder Gang vor die Haustüre ohnehin unerwünscht.

Strikte Vorgaben auch im Online-Versand beachten

Wer nicht aus medizinischen Gründen auf Cannabis zur Linderung angewiesen ist, könnte sich privat für den Genuss von Hanfprodukten, beispielsweise über eine Shisha, interessieren. Hier macht es der Versandhandel zunehmend einfacher, auf Hanfblüten oder andere Produkte zurückzugreifen. Und lädt dazu ein, in einem diskreten Paket über die Grenzen hinweg eine Bestellung vorzunehmen.

Auch dies sollte mit Vorsicht genossen werden. Alle seriösen Händler sind mit den gesetzlichen Regelungen der Länder in Europa vertraut und werden deshalb einen entsprechenden Versand verweigern, wenn sie offensichtlich gegen gültiges Recht im Land des Empfängers verstoßen. Auch wenn in weiteren Nationen wie den Niederlanden oder Luxemburg ein liberaler Umgang mit Cannabis etabliert ist, muss hier die besondere Rolle Frankreichs akzeptiert werden.

Bewusstsein für Reisen nach Frankreich entwickeln

Wer die vielen Sehenswürdigkeiten von Strassburg und der umliegenden Region entdecken will und einen Tagesausflug plant, wird als Konsument von Cannabis zukünftig etwas aufpassen müssen. Auch ein unbedachtes Mitnehmen einiger Gramm Haschisch wird von den Behörden verfolgt und entsprechend geahndet. Unwissenheit oder ein unbewusstes Verhalten schützt hier nicht vor Strafe.