Straßburger Münster (La Cathédrale Notre-Dame)

Das beeindruckende Münster zu Strasbourg (Liebfrauenmünster/La Cathédrale Notre-Dame), das im Jahr 2015 sein 1000-jähriges Jubiläum feierte, ist in der ganzen Welt bekannt. Insbesondere der ca. 140 m hohe Turm, die Hauptfassade mit den Portalstatuen sowie die Fensterrose mit 15 m Durchmesser sind überaus imposant und sehenswert. Beachtenswert im Innern der Kathedrale sind der Engelspfeiler, die Kanzel, die Astronomische Uhr und auch die berühmte Silbermann-Orgel. Der Sakralbau (1015 wurde der Bau als romanische Kirche begonnnen) ist im gotischen (1235-75) und im hochgotischen (1276-1330) Stil erbaut worden.

Wer viel Zeit und Geduld mitbringt, kann im Münster den kuriosen ‚grünen Strahl’ beobachten. Im Frühling und Herbst, wenn Tage und Nächte gleichlang sind, wandert ein rätselhafter grüner Strahl durch ein Fenster des südlichen Seitenschiffes bis zum Christuskopf des Kruzifixes an der Kirchenkanzel. Die Farbe des Strahls kommt durch den grünen Schuh des Judas’ zustande, der in dem betroffenen verglastem Fenster verewigt ist. Dieses Spektakel ist jeweils sieben Tage am Frühlings- bzw. Herbstanfang ca. 15 Minuten lang zu beobachten, jedoch nur, wenn die Sonne scheint. Die genauen Zeiten des ‚grünen Strahls’ im Straßburger Münster sind:
Frühlingsbeginn: ab 11.38 Uhr
Herbstanfang: ab 12.24 Uhr

Den Südturm, der nie vollendet wurde, erklimmt man über 332 Stufen bis zur Plattform, welche 66 Meter hoch ist. Der Aufstieg ist nur in eine Richtung durch eine schmale Treppe möglich und körperlich fordernd. Zurück kommt man nur über eine andere Treppe. Der Ausblick von der Plattform ist grandios: die kuriosen Dachluken der Altstadt, die vielen engen Gassen, das Europa-Parlament und die phantastische Sicht in die Rheinebene, zu den Vogesen oder zum Schwarzwald hin. Der neben der Plattform befindliche 142 Meter hohe Nordturm ist nicht für die Allgemeinheit geöffnet. Die lang ersehnte Restaurierung der Münsterturmspitze wurde in 2003 beendet. Kälte, Wasser sowie Abgase ließen den Sandstein bröckelig werden.

 

La Cathédrale Notre-Dame und ihre Kanzel

Die Kanzel besteht aus weißem Sandstein und stellt ein Meisterwerk der spätgotischen Steinmetzkunst dar. Sie wurde 1486 von Johannes Hammer geschaffen.

 

Die Orgel im Straßburger Münster

Die Orgel wurde von Andreas Silbermann 1716 erbaut. Zu ihrem Repertoire zählen 40 Register und 2602 Pfeifen. Das vergoldete Gehäuse ist ganze 20 Meter hoch und stammt aus dem Jahr 1489.

 

Das Strasßburger Münster und die Astronomische Uhr

Die Astronomische Uhr des Straßburger Münsters gibt es schon seit dem Mittelalter. Der Sage nach wurde ihr Erfinder und Erbauer geblendet, um das Geheimnis um den komplizierten Mechanismus nicht preisgeben zu können. Das Uhrwerk wird wöchentlich aufgezogen und ist sehr präzise. Da die Uhr nach dem Straßburger Meridian eingestellt ist, schlägt es zu Mittag erst um 12.30 Uhr. Zusätzlich werden mehrere astronomische Zeiten angezeigt. Die Mechanik der Uhr setzt ein großes und komplexes Räderwerk mit vielen Figuren in Bewegung. Die Apostel ziehen an Jesus vorüber und beim Vorübergehen des vierten, achten und zwölften Apostels kräht oben ein Hahn.

 

Der Engelspfeiler vor der Astronomischen Uhr

Der Engelspfeiler vor der Uhr wird auch als Weltgerichtspfeiler bezeichnet und stabilisiert das Gewölbe des südlichen Querschiffes. Der Pfeiler wurde zwischen 1220 und 1230 erschaffen und die Skulpturen darauf sind echte Prunkstücke der Bildhauerei des 13. Jahrhunderts. Thematisiert werden auf drei Ebenen das Weltgericht und der Jüngste Tag, oben befindet sich Jesus auf dem Richterstuhl.

Weitere Fotos vom Münster in Straßburg gibt's hier.

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